Das Ann-Arbor-Modell der Wahlforschung - Unterrichtsstunde vom 16.02.2016 (Leistungskurs Sozialkunde 12)


 

Karikatur zur Wahlentscheidung - abrufbar im Juni 2016

Wer wählt wen? (© Fritz-Wolf-Gesellschaft e.V.)

http://www.bpb.de/lernen/grafstat/grafstat-bundestagswahl-2013/144726/waehlerverhalten-und-wahlforschung-b3

 

"Zahl ist CDU und Krone ist SPD"

http://egora.uni-muenster.de/deinewahl/wissen_start.shtml


Kausalitätstrichter (funnel of causality) zur bildlichen Veranschaulichung der relevanten Faktoren im Ann-Arbor-Modell

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Mitschrift von Franziska Höfer am 16.02.2016

Das Ann-Arbor-Modell (auch Michigan-Modell) ist ein Modell der empirischen Wahlforschung. Es wurde in den 1950er Jahren von den Sozialwissenschaftlern Angus Campbell, Gerald Gurin und Warren E. Miller an der University of Michigan in Ann Arbor entwickelt.

Langfristiger Faktor – Parteibindung

Parteibindungen [sind] das Resultat langanhaltender Koalitionen von politischen Parteien mit gesellschaftlichen Großgruppen (beispielsweise Gewerkschaften, Kirchen, etc.). Die Zugehörigkeit zu einem dieser so genannten Cleavages bedingt demnach eine bleibende Affinität zu einer Partei. Die Parteibindung bleibt auch durch die gelegentliche Wahl einer anderen Partei ungefährdet, zumindest solange, wie die abweichende Stimmabgabe eine Ausnahmesituation bleibt. […]

Kurzfristige Faktoren – Themen- und Kandidatenorientierung

Nachlassende Parteibindungen führen im Ann Arbor-Modell zwangsläufig zu einem Bedeutungsgewinn von politischen [Themen bzw.] Streitfragen und Kandidaten.

[Die] Wähler machen ihre Wahlentscheidung davon abhängig machen, von welcher Option sie sich den größten persönlichen Nutzen versprechen. Als optionale Angebote auf dem Wählermarkt offerieren die konkurrierenden Parteien ihre unterschiedlichen Produkte (Wahlprogrammen). Damit die Wähler herausfiltern können, welches Programm den größten individuellen Nutzen für sie generiert, müssten sie eigentlich die Wahlprogramme der Parteien „durchforsten“. Da der Wähler in der Logik eines ökonomischen Ansatzes in der Regel dem Ziel der Nutzenmaximierung, das heißt eines größtmöglichen Nutzens bei geringst möglichem Aufwand, folgt, wird dieser kaum seitenlange Wahlprogramme lesen und vergleichen.[9] Wesentlich kostengünstiger hingegen lassen sich Informationen über Personen erhalten. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Bewertung von Kandidaten vornehmlich über rollenferne Merkmale, wie Sympathieeinschätzungen oder die Bewertung der körperlichen Attraktivität, geschieht. In einem solchen Fall kann nicht zuletzt das Privatleben von Politikern mit ausschlaggebend sein für die Wahlentscheidung.

 

Nun scheint es aber schon aus theoretischen Erwägungen wenig sinnvoll, die Wahrnehmung von Kandidaten und Themen strikt voneinander zu trennen. Vielmehr sollte in diesem Zusammenhang eine komplementäre, statt einer alternativen Sichtweise der beiden kurzfristigen Einflussfaktoren eingenommen werden. „Der Wähler wählt nicht Personen statt Programme, sondern ‚Programme mit Personen‘ […]. Er wählt nicht den Kandidat anstelle der Partei, sondern den Kandidaten (s)einer Partei“.[10]

Seite „Ann-Arbor-Modell“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 6. Juli 2015, 19:00 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ann-Arbor-Modell&oldid=143796247 (Abgerufen: 20. Juni 2016, 16:42 UTC)


Zur Wahlanalyse der Bundestagswahl 2013 vgl.:  

http://wahl.tagesschau.de/

 

Lohneswert ist dabei ein Blick auf die folgenden Seiten:

 

Umfragen: Wähler nach Tätigkeit

http://wahl.tagesschau.de/wahlen/2013-09-22-BT-DE/umfrage-job.shtml

 

Kandidaten Im Vergleich

http://wahl.tagesschau.de/wahlen/2013-09-22-BT-DE/umfrage-kandidat.shtml

 

Umfragen Kompetenzen

 

http://wahl.tagesschau.de/wahlen/2013-09-22-BT-DE/umfrage-kompetenz.shtml