Sozistunde 13530 - Globalisierung - Die Milanović-Kurve: Globalisierungsgewinner und Globalsierungsverlierer


Unterrichtsmaterial zum Thema "Globalisierung" - Download möglich unter:  

PDF: https://drive.google.com/open?id=16MI2oKLT9D4nnYT_cB5jnvXdj6FdSJmO






Die „Elefantenkurve“ geht auf Untersuchungen des serbisch-US-amerikanischen Ökonomen Branko Milanović. Milanović arbeitete zwanzig Jahre als Ökonom und Chefökonom in der Forschungsabteilung der Weltbank.  Sein Forschungsschwerpunkt ist die soziale Ungleichheit.  

 

Die Kurve stellt die Veränderung der realen (also „inflationsbereinigten“) Haushaltseinkommen der Weltbevölkerung von 1988 bis 2008 dar, untersucht also genau den Zeitraum eines zunehmenden Welthandels..

 

Weil sich unter den Kurvenverlauf wunderbar ein Elefant zeichnen lässt bezeichnet man sie auch als „Elefanten-Chart“

 

Auf der y-Achse hat Milanović den Einkommenszuwachs der jeweiligen Einkommensgruppen eingetragen. Man erkennt, dass die Menschen bestimmter Einkommengruppen haben bis zu 80 Prozent mehr Lohn bekommen.

 

Auf der Y-Achse stellt Milanović unterschiedliche Einkommensgruppen in Prozentschritten („Perzentile“ bzw. „Prozentränge“) dar.


Ganz links (etwa bis zum Prozentrang 10) befinden sich die einkommensärmsten 10 Prozent der Weltbevölkerung; dies sind vor allem Menschen aus Sub-Sahara-Afrika, Die Ärmsten der Ärmen, so kann man in der Grafik erkennen, hatten im Zeitraum 1988 bis nur vergleichsweise geringe Einkommensgewinne.

 

Die „Gewinner der Globalisierung“ finden sich  in den Prozenträngen 25 bis 65 Prozent: Es sind vor allem die Angehörigen der neuen Mittelschichten der Schwellenländer China, Brasilien und Indien, deren Realeinkommen um bis 60 bis 80 Prozent gewachsen sind.

 

Die Einkommen der meisten Menschen in den Industriestaaten liegen meist zwischen den Prozenträngen 75 und 95.

Im Bereich des Prozentrangs 80 finden sich die "Verlierer der Globalisierung". Es sind die normalen Angestellten und Arbeiter in den klassischen Industrienationen, deren Realeinkommen sind seit 1988 wenig oder gar nicht gewachsen, eine Entwicklung, die vor allem auch die USA und Großbritannien zutrifft.


Die Realeinkommen der Reichen im obersten Percentil sind in den 1988 bis 2008 gut 60 Prozent gewachsen. Ca. 50 % der Angehörigen dieser Gruppe leben in den USA, wobei es sich nicht nur handelt: 12 Prozent der Amerikaner gehören laut Milanovic zum obersten Prozent der Weltbevölkerung, dazu zählen nicht nur einige, wenige "Supperreiche", sondern auch viele Angehörige der obersten Mittelschicht“: Topmmanager, Ärzte, Architekten und Juristen.


Ungleichheit:"Auf dem Weg in die Plutokratie"

Wie kommt es, dass in allen Ländern die Ungleichheit der Einkommensverhältnisse zunimmt? Fragen an den Starökonomen Branko Milanović

#kurzerklärt: Wer sind Gewinner und Verlierer der Globalisierung?

https://www.youtube.com/watch?v=-BvvRHAaKEw

#kurzerklärt: Wer sind Gewinner und Verlierer der Globalisierung?

Download der Videodatei unter:
http://download.media.tagesschau.de/video/2017/0410/TV-20170410-1807-2701.webl.webm


Wer sind Gewinner und wer sind Verlierer der Globalisierung?
Fangen wir an mit den Gewinnern: Dazu zählt Deutschland, denn: Wir sind reicher geworden. Jeder Deutsche hat heute im Durchschnitt 27.000 Euro mehr Jahreseinkommen als 1990.
Damit zählt Deutschland zu den Ländern, die am meisten von der Globalisierung profitiert haben: Das liegt an: Autos, Maschinenbau, Chemie. Produkte, bei den wir gut sind und die im Ausland stark nachgefragt werden.
Gewinner sind auch diejenigen, die gern günstige Produkte kaufen, also lieber den Billigschrank aus China als das Designermöbelstück aus Deutschland.
Solche Produkte kauft vor allem die Arbeiter- und Mittelschicht. Doch was das Einkommen angeht, gehört diese Gruppe in den Industrieländern zu den Verlierern: Viele Arbeiter und einfache Angestellte haben ihre Jobs verloren. In den USA gingen 1,5 Millionen Arbeitsplätze verloren, weil importierte Produkte aus China billiger waren.
Vor allem Ältere leiden, weil’s sie nicht so schnell umgeschult werden können
Und wer seinen Job verloren hat, hat kaum mehr Geld zur Verfügung als noch vor 20 Jahren.
Im Gegensatz zur Mittelschicht in den Schwellenländern hat die untere Mittelschicht in den Industriestaaten kaum etwas hinzugewonnen.
Hinzukommt: Globalisierung und technischer Fortschritt machen das Leben schneller. Viele Mensch ziehen auf der Suche nach Jobs ins Ausland und dies wiederum verunsichert die Menschen, die sich ohnehin schon als Verlier sehen.
Noch einen Verlier hat die Globalisierung: Die Umwelt.
Aber muss es so viele Verlier geben?
Wirtschaftswissenschaftler sagen: Die Gewinne durch die Globalisierung sind eigentlich so groß, das damit die Verlierer locker entschädigt werden könnten. Genau das haben die Politiker versäumt.
Seit der Finanzkrise 2007 nimmt die Globalisierung wieder ab.
Politiker in den Industriestaaten fordern mehr Abschottung.
Kritiker warnen und sagen: Das gab es schon einmal. In der ersten Phase der Globalisierung zur Zeit der Dampfmaschine. Damals führte wachsender Nationalismus zu 30 Jahren wirtschaftlichem Stillstand und zwei Weltkriegen.



#kurzerklärt: Wer sind Gewinner und Verlierer der Globalisierung?

https://www.youtube.com/watch?v=-BvvRHAaKEw

 

 

[Doku] Globalisierung wer profitiert? (3sat makro)
https://www.youtube.com/watch?v=nWgm6Lvo7v0

Studie zu Angst vor Globalisierung: Zulauf für Populisten

https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-236041.html

 

Download unter:

http://download.media.tagesschau.de/video/2016/1130/TV-20161130-2009-4601.webl.h264.mp4

 

Studie zu Angst vor Globalisierung: Zulauf für Populisten

https://www.youtube.com/watch?v=APU7LGUNwC8