Sozistunde 12102a - Grundtypen politischen Denkens - Drei Wurzeln der Politik (1): Aristoteles


Der Download von Unterrichtsmaterial zum Thema „Demokratie als Zumutung und Herausforderung“ ist im Januar 2018 möglich unter:
PDF: https://drive.google.com/open?id=0Bz1L0irtxXqNV3haV2l4d01BYUk
Behandelt werden hier Themen wie: „Was ist Politik?“, „Dimensionen von Politik“, „Drei Wurzeln der Politik nach Dolf Sternberger: Aristoteles, Machiavelli und Augustinus", „Politisches System nach Easton“, „Stabilität politischer Systeme“,„Politikbarometer“, „Politikverdrossenheit“ … 


Unterrichtsmitschrift von Björ Oldach am 31.10.2018




Audiotipps: Aristotelische und augustinsche Wurzel der Politik
Einführung in die Philosophie (Radio Maria Podcast)

Dr. Peter Egger behandelt in der Serie “Einführung in die Philosophie” auch die Themen „Die-Staatsform-nach-Aristoteles“ und “Der heilige Augustinus – Erlösung des Menschen“. Man sollte sich nicht von den einleitenden Gebeten abschrecken lassen, die Sendungen sind durchaus hörenswert!
Der Download der Sendungen war (im April 2014) möglich unter:
http://podcast.radiomaria.ch/get.php?web=http://podcasts.radiomaria.ch/podcast/katechese/peter-egger-einfuehrung-in-die-philosophie/

● Die Idee des Verfassungsstaates nach Aristoles wird in der Folge 42 Ethik bei Aristoteles und die Staatsform nach Aristoteles gut erklärt, hörenswert die Sendeminuten 3 bis 13.

● Augustinus Lehre vom Gottesstaat wird in der Folge 76 Der heilige Augustinus – Erlösung des Menschen vor allem ab Sendeminute 35 näher erläutert.

Die o.g. Links sind im November 2018 nicht mehr verfügbar.
Der Grundkurs Philosophie ist im August 2018 abrufbar unter
http://www.radiomaria.at/index.php?lang=1&f=text&nID=258&snID=1242&openup=ok1242&s=152


Audiotipps: Aristotelische und augustinsche Wurzel der Politik
Einführung in die Philosophie (Radio Maria Podcast)

Dr. Peter Egger behandelt in der Serie “Einführung in die Philosophie” auch die Themen „Die-Staatsform-nach-Aristoteles“ und “Der heilige Augustinus – Erlösung des Menschen“. Man sollte sich nicht von den einleitenden Gebeten abschrecken lassen, die Sendungen sind durchaus hörenswert!
Der Download der Sendungen war (im April 2014) möglich unter:
http://podcast.radiomaria.ch/get.php?web=http://podcasts.radiomaria.ch/podcast/katechese/peter-egger-einfuehrung-in-die-philosophie/

● Die Idee des Verfassungsstaates nach Aristoles wird in der Folge 42 Ethik bei Aristoteles und die Staatsform nach Aristoteles gut erklärt, hörenswert die Sendeminuten 3 bis 13.

● Augustinus Lehre vom Gottesstaat wird in der Folge 76 Der heilige Augustinus – Erlösung des Menschen vor allem ab Sendeminute 35 näher erläutert.

Der Grundkurs Philosophie ist im August 2018 abrufbar unter
http://www.radiomaria.at/index.php?lang=1&f=text&nID=258&snID=1242&openup=ok1242&s=152

 Wurzeln des Politischen (I) - Die erste Wurzel der Politik : Aristoteles und seine Staatsformenlehre

Dr-Peter-Egger: Einführung in die Philosophie 42.Teil: Ethik bei Aristoteles und die Staatsform nach Aristoteles 1. Teil vom 19.04.2012 im Jahr 2014 noch abrufbar unter: http://podcasts.radiomaria.ch/podcast/katechese/peter-egger-einfuehrung-in-die-philosophie/Dr-Peter-Egger-Einfuehrung-in-die-Philosophie-42-Teil-Ethik-bei-Aristoteles-und-die-Staatsform-nach-Aristoteles-I-Teil-2012-04-19-.mp3 Sendeminute 3,5 bis 13. Im August 2018 nicht mehr verfügbar.   

 

[Mensch ist gesellschaftliches Wesen + Staat größte organisierte Form von Gesellschaft]

 

Aristoteles sagt, dass der Staat darauf zurückzuführen ist, dass der Mensch ein „Zoon politikon“ – ein gesellschaftliches Lebewesen. Der Mensch braucht andere Menschen, um sich entfalten zu können und deshalb schließt er sich [gemäß seiner Natur] mit anderen Menschen zu einer Gemeinschaft zusammen. Diese Gemeinschaft kann nicht irgendeine Form haben, diese Gemeinschaft muss organisiert werden und die größte organisierte Form der Gemeinschaft ist nach Aristoteles der Staat. Der Staat hat nach Aristoles mehrere Aufgaben: Er muss dafür sorgen, dass die Bürger entsprechend Nahrungsmittel bekommen. Er ist verantwortlich für die Organisation von technischen und handwerklichen Fertigkeiten, damit überhaupt etwas gebaut und geschaffen werden kann. Er ist zuständig für die Verteidigung. Er muss sich um die Finanzierung und um die Verwaltung und um die Kriegsführung bemühen. Der Staat hat aber auch die Aufgabe, den religiösen Kult zu Ehren der Gottheit zu organisieren, er muss sich um die Rechtssprechung bemühen … Der Staat hat also viele Aufgaben.

 

[Unterschiedliche Rechtliche Grundlagen des Staates]

 

Aristoles fragt sich dann auch nach der rechtlichen Grundlage des Staates und er sagt, dass jeder Staat auch eine Verfassung braucht und das es ein Recht braucht, damit überhaupt eine Rechtssprechung möglich ist. Und da unterschiedet er dann in einer sehr klaren Weise zwischen dem Naturrecht und dem [vom Menschen gesetzten] Positiven Recht.

 

Das Naturrecht leitet Aristoles von der Natur des Menschen ab und sagt, dass aufgrund der Natur es gewisse Rechte gibt. Dazu gehört, wenn man es einmal modern ausdrückt, das Recht auf Leben, das Recht auf Freiheit, das Recht auf Arbeit, das Recht auf Sicherheit und ähnliches mehr; das sind Rechte, die sich aus der Natur ableiten lassen. Und Aristoteles hält fest, dass das Naturrecht für jeden Menschen gilt und das es überall Gültigkeit hat und … unveränderlich ist. .

 

Neben dem Naturrecht gibt es dann das positive Recht ist jenes Recht, dass vom Staat festgesetzt wird. Es gibt gewisse Dinge, die der Staat festlegen kann und bei denen der Staat auch die Freiheit hat, diese Dinge zu ändern. Wenn es z. B. um die Steuern geht, wenn es um gewisse zivilrechtliche Dinge geht, die kann der Staat festlegen und die sind veränderlich. Aber Aristoles sagt, dass das positive Recht darf niemals im Gegensatz zum Naturrecht stehen darf.

  

[Staatsformen nach Aristoteles]

 

Aristoteles unterscheidet drei verschiedene Grundformen der Staatsformen:
Die Monarchie, die Aristokratie und die Politie. Die Monarchie besteht in der Herrschaft eines Einzelnen, die Aristokratie ist die Herrschaft von Wenigen und Besten und die Politie ist die Herrschaft der Vielen.

 

Aristoles stellt dann aber auch fest, dass diese drei Grundformen der Staatsformen - die Monarchie, die Aristokratie und die Politie auch entarten können - dass also aus einer guten Monarchie eine Tyrannis werden kann, dass aus einer Aristokratie die Diktatur von wenigen [eine Oligarchie] werden kann und das die Besten oft glauben, dass sie den Rest des Volkes einfach beherrschen können. Und schließlich sagt er, dass auch die Herrschaft der vielen, die Politie, übergehen kann in ein Chaos der Vielen.

 

Er sagt zu den verschiedenen Regierungsformen gibt es jeweils dann auch Fehlentwicklungen, Entartungen: Die Tyrannis (die Diktatur eines Einzelnen), die Oligarchie (die Diktatur von Wenigen) und die Demokratie (das Chaos durch die Vielen). Es ist bemerkenswert dass Aristoles also die Demokratie [in seiner ersten Staatsformenlehre] nicht sehr hoch einschätzt und sagt: wenn die Vielen ein Volk regieren, dann kann das leicht zu einem Chaos führen.

   

Aristoteles hat sich dann auch die Frage gestellt, welche die beste von allen Staatsformen sei.

Und der sagt er, dass man eigentlich keiner von diesen Staatsformen den Vorzug geben könnte, dass man vielmehr daruf achten müsse, welche konkreten Bedürfnisse ein bestimmtes Volk hat und in welcher konkreten Zeit ein Volk steht.

 

Also er sagt, es kommt darauf an, welche Bedürfnisse ein bestimmtes Volk hat und in welcher Zeit ein Volk lebt und das ist eine sehr kluge Beobachtung.

 

Man kann also nicht von vorne herein sagen, ein Volk ist geeignet für die Monarchie, für die Aristokratie oder für die Demokratie. Dies gilt auch für die heutige Zeit. Man möchte heute oft die Demokratie in alle Länder der Welt exportieren, muss denn aber feststellen, dass das oft nicht funktioniert, einfach deshalb, weil verschiedene Länder sich in einem Entwicklungsstadium befinden, das nicht im Stande ist, eine echte westliche Demokratie aufzubauen.

 

Wenn wir heute z.B. beobachten, wie man immer wieder versucht, die westliche Demokratie auch in bestimmte Länder wie Afghanistan, dann muss man sich fragen: Sind diese Länder überhaupt geeignet, diese Verfassungen zu verwirklichen oder befinden sie sich noch in einem Zustand, in dem die verschiedenen Stämme das Sagen haben und wo es also eher zu einer Aristokratie kommt, als zu einer Demokratie. […]



Aristoteles: Mensch als zoon politikon, ens sociale, soziales Wesen / Dr. Christian Weilmeier
https://www.youtube.com/watch?v=1xUMRidNfb0
Philosophie erklärt: Die Regierungssysteme nach Aristoteles (Staatsformen, Nikomachische Ethik)
https://www.youtube.com/watch?v=FcLXl5MiF2A


Der Mensch als zoon politikon

Aistoteles bezeichnet darin den Menschen als zoon politikon (griechisch ζῷον πολιτικόν, gesellschaftliches Wesen, in Politika I, 2 und III, 6). Dieser Begriff ist zu einem Grundbegriff der abendländischen Anthropologie geworden. […] Wer außerhalb des Staats lebt, der ist, so Aristoteles, „entweder ein Tier oder aber ein Gott“

Definition des Staates

 

Der Staat ist für Aristoteles der Zusammenschluss kleinerer Gemeinschaften zu einer großen, die das Ziel der Glückseligkeit erfüllt. Entstanden aus der logischen Folge wachsender Gemeinschaften (Familie – Hausgemeinschaft – Dorf – Polis), besteht der Staat als natürliche Einheit zur Ermöglichung eines vollkommenen Lebens. Nur in der Polis ist die vollendete Autarkie (Unabhängigkeit) möglich.

Von Natur aus existiert nach Aristoteles Herrschendes und Beherrschtes. Herrschend sei derjenige, der vorausschauen kann. Freie Männer sollen die Staatsangelegenheiten je nach Regierungsform bestimmen. Freie Frauen und Kinder werden von Sklaven unterschieden.

Seite „Politik (Aristoteles)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. Juli 2018, 18:25 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Politik_(Aristoteles)&oldid=179337679 (Abgerufen: 31. Oktober 2018, 19:32 UTC)



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