Sozistunde 12102b - Grundtypen politischen Denkens - Drei Wurzeln der Politik (2): Machiavelli

Der Download von Unterrichtsmaterial zum Thema „Demokratie als Zumutung und Herausforderung“ ist im Januar 2018 möglich unter:
PDF: https://drive.google.com/open?id=0Bz1L0irtxXqNV3haV2l4d01BYUk
Behandelt werden hier Themen wie: „Was ist Politik?“, „Dimensionen von Politik“, „Drei Wurzeln der Politik nach Dolf Sternberger: Aristoteles, Machiavelli und Augustinus", „Politisches System nach Easton“, „Stabilität politischer Systeme“,„Politikbarometer“, „Politikverdrossenheit“ … 


Niccolò di Bernardo dei Machiavelli (* 3. Mai 1469 in Florenz, Republik Florenz; † 21. Juni 1527 ebenda) war ein italienischer Philosoph, Politiker, Diplomat, Chronist, Schriftsteller und Dichter.

Vor allem aufgrund seines Werkes Il Principe (Der Fürst) gilt er als einer der bedeutendsten Staatsphilosophen der Neuzeit. Machiavelli ging es hier – im Ansatz neutral – darum, Macht analytisch zu untersuchen, anstatt normativ vorzugehen und die Differenz zwischen dem, was sein soll, und dem, was ist, festzustellen. Er orientierte sich in seiner Analyse an dem, was er für empirisch feststellbar hielt.[1] Sein politisch-philosophisches Werk Discorsi ist darüber in den Hintergrund getreten.

Der später geprägte Begriff Machiavellismus wird oft als abwertende Beschreibung eines Verhaltens gebraucht, das zwar raffiniert ist, aber ohne ethische Einflüsse von Moral und Sittlichkeit die eigene Macht und das eigene Wohl als Ziel sieht. Sein Name wird daher heute häufig mit rücksichtsloser Machtpolitik unter Ausnutzung aller Mittel verbunden.

Seite „Niccolò Machiavelli“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. Oktober 2018, 21:11 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Niccol%C3%B2_Machiavelli&oldid=182311307 (Abgerufen: 9. November 2018, 17:25 UTC)



Niccolò Machiavelli - Der Anwalt der Macht - 18.02.2014 

Niccolò Machiavelli - ein Name mit schlechtem Ruf, der für zynische Machtpolitik steht. Dabei war Machiavelli zunächst ein leidenschaftlicher Politiker. Abgesägt zog er sich zurück und wurde Schriftsteller. Autorin: Petra Herrmann
Der Download der Sendung ist (im November 2018) möglich unter:
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/niccolo-machiavelli-macht-fuerst100.html
Sendemanuskript zum Download unter:  http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/geschichte/manuskript-138.html 
Unterrichtsmaterial unter:
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/geschichte/machiavelli-einsatz-unterricht100.html



Niccolò Machiavelli - Politiker, Diplomat, Chronist und Dichter (Doku Hörbuch)



Der Fürst - Niccolò Machiavelli ( Hörbuch )
https://www.youtube.com/watch?v=YfixADDw2sk

hörenswert ist insbesondere das Vorwort



Machiavellismus

 

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Machiavellismus ist eine im 16. Jahrhundert aufgekommene Bezeichnung für eine Niccolò Machiavelli (1469–1527) zugesprochene politische Theorie, nach der zur Erlangung oder Erhaltung politischer Macht jedes Mittel unabhängig von Recht und Moral erlaubt ist. Machiavellismus ist zumeist negativ konnotiert und wird abwertend verwendet. Inwieweit Machiavelli wirklich einen Machiavellismus vertreten hat, ist umstritten.

Deutung der Schrift Il Principe und ihre Reaktionen feudalistischer Herrschaft

 

Der Machiavellismus, der eine Verfälschung und Fehldeutung der staatstheoretischen Auffassungen Machiavellis (in seinen Discorsi deutlicher formuliert) darstellt, hat sich in der politischen Ideologie in den verschiedensten Formen ausgeprägt. Bereits nach dem Erscheinen von Il Principe (Der Fürst) im Jahre 1532 – fünf Jahre nach dem Tod von Machiavelli – wurde seine Schrift als das „klassische“ Handbuch tyrannischer Machtpolitik gebrandmarkt und ihr Verfasser als skrupellos verketzert, hatte er doch mit seiner – teilweise empirisch exakt fundierten – Beschreibung politischer Zustände und Herrschaftspraktiken im Feudalismus eine Desillusionierung der religiös verklärten Machtansprüche feudaler Herrscher hervorgerufen.

Die Repräsentanten der feudalen Staats-, Fürsten- und Kirchengewalten diffamierten das Werk Machiavellis als „höllische Ausgeburt brutaler und hinterhältiger Machtpolitik“, weil sie mit Machiavellis Schriften eine Art Spiegel vorgehalten bekamen, der in vielfacher Weise ein lebendes Abbild der Machtinhalte sowie Formen und Methoden feudaler Macht und Herrschaft lieferte. Diese Täuschungen fielen insofern auf einen fruchtbaren Boden, als bei den Angehörigen des feudalabsolutistischen Bürgertums eine Distanzierung von „machiavellistischer Machtpolitik“ zum Anliegen des politischen Grundverständnisses gehörte.

Neuere Klärungen einer realistischen Einschätzung des Erbes von Machiavelli

 

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hat insbesondere die Arbeit des finnischen Historikers Lauri Huovinen (in: Das Bild vom Menschen im politischen Denken Niccolo Machiavellis, 1951) viel dazu beigetragen, eine realistische Deutung Machiavellis sowie eine Klärung des ideologisch vielschichtigen Phänomens des Machiavellismus zu fördern. Die demokratischen und republikanischen Gedankengänge, die nationalen Bestrebungen und die Auffassungen über die politisch-moralische Erziehung der Bürger in einer funktionierenden, auf das Wohl der Gesamtheit der eines Staatswesens orientierten politischen Kultur sowie die unübersehbare Volksverbundenheit der Überlegungen Machiavellis sind als progressives geschichtliches Erbe zu betonen gegenüber den Verzerrungen und Fehldeutungen, die sein Werk durch die Vertreter des Machiavellismus erfahren hat