Sozistunde 12102c - Grundtypen politischen Denkens - Drei Wurzeln der Politik (3): Augustinus

Der Download von Unterrichtsmaterial zum Thema „Demokratie als Zumutung und Herausforderung“ ist im Januar 2018 möglich unter:
PDF: https://drive.google.com/open?id=0Bz1L0irtxXqNV3haV2l4d01BYUk
Behandelt werden hier Themen wie: „Was ist Politik?“, „Dimensionen von Politik“, „Drei Wurzeln der Politik nach Dolf Sternberger: Aristoteles, Machiavelli und Augustinus", „Politisches System nach Easton“, „Stabilität politischer Systeme“,„Politikbarometer“, „Politikverdrossenheit“ … 


Unterrichtsmitschrift von Björ Oldach (KE 12) am 15 11 2018




Seite „Augustinus von Hippo“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. November 2018, 00:12 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Augustinus_von_Hippo&oldid=183170768 (Abgerufen: 30. November 2018, 20:11 UTC)


Augustinus von Hippo, (* 13. November 354 in Numidien, heute Souk Ahras in Algerien; † 28. August 430 in Hippo Regius in Numidien, heute Annaba in Algerien) war einer der [großen]  lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike und ein wichtiger Philosoph an der Schwelle zwischen Antike und Frühmittelalter.  

Augustinus hat zahlreiche theologische Schriften verfasst, die zu einem großen Teil erhalten sind.[1] 

Als einer der einflussreichsten Theologen und Philosophen der christlichen Spätantike ...hat er das Denken des Abendlandes wesentlich geprägt. […] Seine Theologie beeinflusste die Lehre fast aller westlichen Kirchen, ob katholisch oder evangelisch.

Zeitgeschichtlicher Hintergrund

 

Das 4. Jahrhundert, in dem Augustinus geboren wurde, war für das Römische Reich eine unruhige Zeit. Kaiser Konstantin der Große hatte das Christentum privilegiert und den Einfluss der traditionellen Götterkulte zurückgedrängt („Konstantinische Wende“). […]

Zum Zeitpunkt von Augustinus’ Geburt regierte Constantius II., der als einziger von Konstantins Söhnen die Machtkämpfe überlebt hatte, das Imperium. Stärker als sein Vater und seine Brüder hatte Constantius den Weg beschritten, die christliche Kirche in eine Reichskirche umzuwandeln. […] 

Als um 375 die große Völkerwanderung einsetzte, bedrängten die von den Hunnen abgedrängten Germanenstämme stärker als zuvor die Grenzen des Imperiums. 406/07 brach die Rheingrenze zusammen (siehe Rheinübergang von 406), nun stand der Westen des Reiches den Germanen offen. An seinem Lebensende sollte Augustinus noch erleben müssen, wie die Vandalen nach Africa übersetzten und Stadt um Stadt eroberten. Im Jahr 476 ging das Weströmische Reich endgültig unter (siehe auch Spätantike).


Seite „Augustinus von Hippo“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. November 2018, 00:12 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Augustinus_von_Hippo&oldid=183170768 (Abgerufen: 30. November 2018, 20:11 UTC)



Der Gottesstaat Augustins – Maßgabe für heutige Staaten? Von Erzbischof Dr. Ludwig Schick
https://de.zenit.org/articles/der-gottesstaat-augustins-massgabe-fur-heutige-staaten/


Mitschrift der Radiosendung - Dr. Peter Egger - Einführung in die Philosophie (Radio Maria Podcast)
Folge 76: Der heilige Augustinus – Erlösung des Menschen ab Sendeminute 37
Im August 2014 noch abrufbar unter:
http://podcasts.radiomaria.ch/podcast/katechese/peter-egger-einfuehrung-in-die-philosophie/Dr-Peter-Egger-Einfuehrung-in-die-Philosophie-76-Teil-Der-hl-Augustinus-03-Teil-Erloesung-des-Menschen-.mp3

 

Weltgeschichte als Kampf zwischen Himmel und Hölle
Augustinus hat ein Werk geschrieben, das tief hineingewirkt hat in das Abendland – und dieses Werk trägt den berühmten Titel De civitate Dei (Vom Gottesstaat)
Diese Werk ist gewissermaßen die Grundlage des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Wenn [man weiß], dass Karl der Große, der politische Vater des Abendlandes lies sich immer wieder aus diesem Werk vorlesen, dann [kann man] die Bedeutung von diesem Werk über den „Gottesstaat“ ermessen.
Welche Grundthesen … hat nun Augustinus in seinem Werk vom Gottesstaat vertreten? 
Augustinus geht davon aus, dass die gesamte politische und geschichtliche Bühne nicht isoliert dasteht. Er sagt, die ganze Geschichte und die ganze Weltpolitik ist hineingestellt in einen viel größeren Rahmen. Augustinus sagt, dass in der Weltgeschichte ein Kampf zwischen Himmel und Hölle stattfindet. Er sagt, dieser Kampf hat mit der Schöpfung begonnen und reicht bis zum Jüngsten Gericht. In dem Moment, wo die Engel sich gegen Gott entschieden, beginnt dieser Kampf, schon bevor die Welt entstanden ist. Und dieser Kampf zwischen Himmel und Hölle, zwischen Gott und Luzifer. Der Kampf reicht auch in die Geschichte hinein, der bestimmt auch das Weltgeschehen – und wir müssen tatsächlich feststellen, dass wir in der Weltgeschichte immer wieder den Eindruck haben, das hier himmlische Mächte im Spiel sind und das aber auch satanische Mächte ihre Wirkung haben. Und das wird oft übersehen, die Menschen meinen, die Geschichte sei nur eine Angelegenheit des Menschen. Nein, nein, Augustinus sagt: In die Weltgeschichte hinein wirken auch himmliche und höllische Mächte.


Wenn man z. B. die Geschichte des Volkes Israel betrachtet, dann kann man feststellen, das hier immer wieder Gott hineinwirkt in die Geschichte dieses Volkes. Jahwe, der Gott es Alten Testament, immer wieder offenbart er sich, immer wieder rettet er sein Volk und da wird den Menschen bewusst, dem Volk Israel:
Hier ist Gott am Werk. Und wenn wir umgekehrt das 20. Jahrhundert betrachten, da hat man wohl sehr oft den Eindruck, dass das nicht nur eine menschliche Geschichte war, sondern dass in diesen Diktaturen des Nationalsozialismus und des Kommunismus sehr wohl auch höllische Kräfte am Werk waren.
Es ist ja ganz interessant, dass diese beiden Diktaturen, der Nationalsozialismus einerseits und der Kommunismus anderseits, so vehement gegen das Christentum und gegen Gott gekämpft haben. Wie kommt denn das? Weil das eben nicht nur neutrale Bewegungen waren, sondern weil das Bewegungen waren, die gegen Gott und gegen die Religion angetreten sind - sowohl der Nationalsozialismus und auch der  Kommunismus. Hier hat es immer wieder deutliche Zeichen dafür gegeben, dass man Gott bekämpft hat.
Augustinus ist also der Denker, der die Geschichte und die Politik unter einem erweiteten Horizont erblickt. Geschichte ist nicht nur Menschenwerk [und] die Summe von menschlichem Handeln, da wirkt auch Gott hinein und da wirkt auch der Teufel hinein. (…)  



De civitate Dei

De civitate Dei (lat. „Vom Gottesstaat“) ist eine in der Zeit von 413 bis 426 verfasste Schrift des Augustinus. In 22 Büchern entwickelte Augustinus die Idee vom Gottesstaat (civitas dei/caelestis), der zum irdischen Staat (civitas terrena) in einem bleibenden Gegensatz stehe.

Hintergrund

 

Im Jahr 410 hatten die Westgoten Rom erobert und geplündert (siehe Plünderung Roms). Dieses Ereignis stellte die zu jener Zeit von manchen Christen vertretene Gleichsetzung des christianisierten Römerreichs mit der von Jesus verkündeten Gottesherrschaft in Frage und gab heidnischen Ansichten Auftrieb, wie sie 30 Jahre zuvor Quintus Aurelius Symmachus im Streit um den Victoriaaltar formuliert hatte.

 

Inhalt

 

Der irdische Staat (civitas terrena) erscheint in der augustinischen Darstellung teils als gottgewollte zeitliche Ordnungsmacht, teils als ein von widergöttlichen Kräften beherrschtes Reich des Bösen.
Der Gottesstaat (civitas dei/caelestis) manifestiert sich dagegen in den einzelnen nach den religiösen Geboten lebenden Christen selbst.

Von dieser dialektischen Grundidee her entwirft Augustinus eine umfassende Welt- und Heilsgeschichte. Dieser Entwurf war das ganze Mittelalter über bis hin zu Martin Luther äußerst einflussreich.


Seite „De civitate Dei“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. November 2018, 19:46 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=De_civitate_Dei&oldid=182697255 (Abgerufen: 30. November 2018, 20:13 UTC)