Sozistunde 12974 – Zukunftsszenarien der EU – Centrum für angewandte Politikforschung



 

Franco Algieri, Janis A. Emmanouilidis, Roman Maruhn (Centrum für angewandte Politikforschung): Europas Zukunft. 5 Eu-Szenarien; am 12.12.2014 abgerufen unter folgender URL: http://www.cap.uni-muenchen.de/download/2003/2003_cap_szenarien.pdf


 

Erklärvideo - Die Zukunftsszenarien der EU

 

https://www.youtube.com/watch?v=GgKrIz_M_bk&t=1s

 

 

 

Für die Zukunft der EU haben Politwissenschaftler fünf verschiedene Szenarien entwickelt, [die in der politischen Diskussion aufgegriffen wurden]

 

1. Das erste Modell ist das Modell Titanic. Es beschreibt einen Untergang der EU. Als Grund werden die unterschiedlichen Leistungs- und Interessengegensätze wischen den Mitgliedstaaten gesehen, Aufgrund dieser Interessensunterschiede werden die Staaten ihren Herausforderungen nicht mehr gerecht. Was bedeutet das für die EU? Die Europäische Union bricht auseinander und geht unter.

[Dieses Szenario spielt in der politischen Diskussion keine große Rolle und taucht im „Weißbuch zur Zukunft Europas“ nicht auf]

 

2. Das zweite Szenario heißt Kerneuropa“ [und wird in der aktuellen politischen Diskussion – so z. B: im „Weißbuch zur Zukunft Europas“ – auch mit dem Begriff „Schwerpunkt Binnenmarkt“ gekennzeichnet.]

Was bedeutet „Kerneuropa“ konkret? Es besagt, das sich mehrer Länder mit gleichen Interessen zusammenschliessen und einen sprichwörtlichen europäischen Kern bilden.

Dies würde zu einer Gruppenbildung außerhalb der EU führen.

So würden ihre Errungenschaften, wie z.B. [der Gemeinsame Binnemarkt, also] grenzenloser Reiseverkehr, grenzenloser Währungsverkehr und grenzenloser Güterverkehr zwar weiter bestehen, jedoch wird die EU gegenüber der neuen Kooperation an Bedeutung verlieren.

 

 

3. Das dritte Szenario ist die „Methode Monnet“ [und wird im „Weißbuch zur Zukunft Europas“ – auch „Weiter so wie bisher“-Szenario genannt]

Sie ähnelt einer Dümpelphase. Das bedeutet, das die EU zwar nicht auseinander fällt. Es  werden nur noch kleine Kompromisse getroffen und keine politischen und wirtschaftlichen Fortschritte mehr erreicht.

 

4. Das vierte Szenario wird als „Offener Gravitationsraum“ bezeichnet.

[Diese Szenario wird im „Weißbuch zur Zukunft Europas“ auch „Wer mehr will, tut mehr“-Szenario genannt, Manchmal wird auch von einem „Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten“ gesprochen]

Bei diesem Szenarium hält die Mehrheit der Mitgliedsstaaten an einer Fortentwicklung der EU fest. Es bilden sich aber verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Interessen, was zu einer besseren Kooperation zwischen diesen Ländern führt. Ein Beispiel ist, dass sich die Länder Deutschland Großbritannien [?] und Österreich zusammenschließen.  […]

 

5. Das letzte der fünf möglichen Szenarien beschreibt die politische und wirtschaftliche Entwiclkung der EU hin zur „Supermacht Europa“ [im „Weißbuch zur Zukunft Europas“ nett man dies  „Viel mehr gemeinsames Handeln“]

Diese [Supermacht] ist ähnlich zu der der Vereinigten Staaten von Amerika. Durch die immer bessere … Zusammenarbeit … entwickelt sich die Europäische Union hin zu einer Supermacht. Ein weiterer Grund ist das zunehmende Wir-Gefühl der Europäer. So sehen sie sich als eine Gemeinschaft.

Europa wird somit zum europäischen Bundesstaat.


 

vgl.: Franco Algieri, Janis A. Emmanouilidis, Roman Maruhn (Centrum für angewandte Politikforschung): Europas Zukunft. 5 Eu-Szenarien; am 12.12.2014 abgerufen unter folgender URL: http://www.cap.uni-muenchen.de/download/2003/2003_cap_szenarien.pdf