Sozistunde 13164 – Was ist Salafismus?


Sk 13150a Der Konflikt in Syrien 2020

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Sk 13150b Mitschriften - Der Konflikt in Syrien 2020

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Der Begriff „Salafismus“ stammt aus dem Arabischen: „As-Salaf as-Salih“ bedeutet „die frommen Altvorderen“, gemeint sind die Begleiter Mohammeds und die beiden darauf folgenden Generationen. Den Salafisten (auch Salafiten) zufolge ist nur die damalige Form des Islam der wahre Islam. Und um dieses für sie Goldene Zeitalter wieder zum Leben zu erwecken, ahmen sie die Begleiter des Propheten nach.

Der Salafismus gehört zum sunnitischen Islam und gründet wiederum in der hanbalitischen Rechtsschule, die heute vor allem in Saudi-Arabien verbreitet ist. In der Geschichte des Salafismus spielten zwei Persönlichkeiten eine besondere Rolle. Im 9. Jahrhundert begründete Ahmad ibn Hanbal, ein islamischer Theologe aus Mesopotamien, den Hanbalismus, eine konservative Rechtsschule, der zufolge Veränderung von Übel ist und die Menschen sich durch Vernunft von der Botschaft Gottes entfernen.

 

IBN ABD AL-WAHHAB UND DER WAHHABISMUS (der Salafismus Saudi-Arabiens)

1744 schloss auf der Arabischen Halbinsel ein Schüler der hanbalitischen Rechtsschule, Muhammad ibn Abd al-Wahhab, mit einem Stammesführer aus der Stadt Diriyya im Nadschd einen Pakt. Dieser Stammesführer hieß Muhammad ibn Saud. Gemeinsam gelang es ihnen, die arabischen Stämme zu vereinen, und der Wahhabismus wurde zur vorherrschenden Religion der arabischen Halbinsel.

 

 

DAS SAUDI-ARABISCHE MODELL

1932 wurde das Königreich Saudi-Arabien von der Dynastie der Saud begründet, die auch heute noch dort herrscht. Das auf einem Bündnis zwischen politischen Führern und sunnitischen Rechtsgelehrten basierende Modell und der Fundamentalismus von ibn Abd al-Wahhab bilden die Grundlagen des heutigen Salafismus.

Innerhalb des Salafismus gibt es mehrere Strömungen:

Die Mehrheit bilden die „puristischen Salafisten“. Sie sind nicht gewalttätig und treten für eine Re-Islamisierung der muslimischen Gesellschaft von unten her ein.
Die „dschihadistischen Salafisten“ – die in Afghanistan im Kampf gegen die Sowjetarmee entstanden – bilden eine Minderheit, sind aber in den Medien sehr präsent. Sie führen einen bewaffneten Kampf gegen die „Ungläubigen“ und die von ihnen als Verräter angesehenen Regierungen, um einen wahren islamischen Staat zu gründen.
Und schließlich gibt es „politische Salafisten“ (die sich Wahlen beteiligen].

http://ddc.arte.tv/unsere-karten/was-ist-salafismus Mit offenen Karten - Was ist Salafismus? https://www.youtube.com/watch?v=ufDTIGmcOik