Sozistunde 12330 - Prolog zum Krieg in der Ukraine - Ein Denkmal für Valdimir den Großen in Moskau



Sendeminute: 0:03 – Das Denkmal für Valdimir I. in Moskau 



Wladimir I. oder Wladimir der Große oder Wladimir der Heilige (* um 960 bei Pskow; † 15. Juli 1015 in Berestowo bei Kiew), war von 978/980 bis 1015 Großfürst von Kiew. Er gilt als der bedeutendste Fürst der Kiewer Rus, der unter anderem die Christianisierung der Rus initiierte. Wladimir wird in der Russisch-Orthodoxen Kirche als apostelgleicher Heiliger verehrt.

 

Das wichtigste Ereignis der Regierungszeit Wladimirs war die Christianisierung der Kiewer Rus im Jahre 988 anlässlich seiner Vermählung mit Prinzessin Anna von Byzanz, Tochter des byzantinischen Kaisers Romanos II.               

Dafür erhielt er den Beinamen „der Heilige“ und wurde nach seinem Tod in den Stand eines Heiligen der orthodoxen Kirche erhoben.

Vor seiner Taufe beschreibt ihn die Heiligenlegende als Wüstling mit sieben Hauptfrauen und 800 Mätressen. Er ließ überall Götzenbilder aufstellen und war ein eifriger Anhänger des slawischen Heidentums. Zum christlichen Glauben brachte ihn der Überlieferung zufolge die Vernunft. Angeblich ließ er sich von allen Religionen Gelehrte schicken und wählte die beste aus. (Entgegnung an den moslemischen Gesandten: „Der Rus ist des Trunkes Freund, wir können ohne das nicht sein“.)

 

Tatsächlich war Wladimirs Taufe aber ein diplomatischer Schachzug: Ziel war die Verbindung mit dem byzantinischen Kaiserhaus.

Kaiser Basileios II. benötigte Hilfe gegen die Bulgaren, die gemeinsamen Feinde Wladimirs und des oströmischen Kaisers. Wladimir schickte ein Heer von 6000 Rus nach Konstantinopel.

Schließlich willigte der Kaiser ein: Wenn sich Wladimir taufen ließe, so würde Basileios II. ihm für die militärische Unterstützung seine Schwester Anna zur Frau geben. So geschah es, und Wladimir I. bekam als erster europäischer Herrscher eine „Purpurgeborene“ (vgl. Wikipedia) zur Frau. 

 

Seine Taufe … wurde in Kiew als großer Akt zelebriert. Nach dem Niederreißen der heidnischen Götterbilder fand eine Massentaufe im Dnepr statt. Offenen Widerstand gegen die Christianisierung scheint es nicht gegeben zu haben, obgleich sich der alte Glauben vor allem in ländlichen Gebieten lange halten konnte. 



Sendeminute: 0:13 – Ehrengäste    

Auf dem Bild zu sehen (und nach einigen Minuten Google-Bilder-Suche zu identifizieren) sind:   

- Alexander Moissejewitsch Boroda, der Präsident der Föderation der jüdischen Gemeinden Russlands  

- Ismail Berdijew, der führende islamischer Geistlicher im Nordkaukasus.

- Talgat Tadzhuddin, Vorsitzender der zentralen geistigen Direktion der Muslime Russlands und Groß-Mufti von Russland

 

- Nikolai Doluda, Hauptmann („Ataman“) der Allrussischen Kosakengesellschaft



Sendeminute: 0:28 – Ein Blick in die die Zuschauer

Ein weltlicher, ein russisch-orthodoxer (Symbol auf der Mütze) und ein buddhistischer Zuschauer stehen nebeneinander.       



Sendeminute: 0:28 – Die Hauptredner Putin und Kyrill der Erste, daneben der zwischenzeitliche russische Übergangspräsident Medwedew 




Alexander Solschenizyn wurde 1970 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Sein literarisches Hauptwerk „Der Archipel Gulag“ beschreibt (aus eigener Erfahrung) detailliert die Verbrechen des stalinistischen Regimes der Sowjetunion bei der Verbannung und systematischen Ermordung von Millionen Menschen im Gulag.

 

Lesen sie „Archipel Gulag“ und „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“!



International - Eine Statue für den russischen Machtanspruch in der Region - News - SRF

https://www.srf.ch/news/international/international-eine-statue-fuer-den-russischen-machtanspruch-in-der-region

16 Meter hoch und 25 Tonnen schwer: Heute weihte Russland eine Statue des Grossfürsten Wladimir ein. Präsident Putin konnte sich einen Seitenhieb in Richtung Ukraine nicht verkneifen.

 

Russlands Präsident Wladimir Putin hat zum Feiertag der nationalen Einheit ein Denkmal für den mittelalterlichen Grossfürsten Wladimir am Moskauer Kreml eingeweiht. An der Feier nahm auch der russische Patriarch Kirill teil.

Dessen Entscheidung für die Orthodoxie sei zur «gemeinsamen geistigen Quelle der Völker Russlands, Weissrusslands und der Ukraine» geworden, sagte Putin am Freitag. Aus dem Geist der Einheit heraus sollten die Russen auch gegenwärtigen Herausforderungen und Bedrohungen begegnen, sagte er.

Andere Töne schlägt der Schweizer Historiker Andreas Kappeler an: Das Denkmal an sich sei eine Provokation des russischen Präsidenten: «Wladimir Putin will uns sagen, dass Russland die führende Macht in Osteuropa ist und die Ukraine eigentlich zu Russland gehört.»

Öl ins Feuer

Denn auch die Ukraine beanstande den Grossfürsten als Gründer ihrer eigenständigen Nation und Geschichte. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew steht bereits seit langem eine Statue des slawischen Prinzen. Gerade im Streit um die Zugehörigkeit der Krim zu Russland oder der Ukraine giesst der russische Präsident so noch mehr Öl ins Feuer.

Unter Grossfürst Wladimir war von 988 an das ostslawische Reich Kiewer Rus christianisiert worden, ein mittelalterliches Grossreich auf dem Gebiet der heutigen Staaten Russlands, Weissrusslands und der Ukraine.

 

Russland feiert heute seinen Nationalfeiertag. Dieser erinnert an die Vertreibung polnischer Besatzer aus Moskau 1612. Im heutigen Russland ersetzt er den sowjetischen Jahrestag der Grossen Sozialisten Oktoberrevolution am 7. November. Bei einer Kundgebung kremltreuer Organisationen nahmen nach Polizeiangaben im Zentrum von Moskau etwa 85'000 Menschen teil.